24.09.2019, 13:45 Uhr
Co-Validierung: Digitale Zwillinge für Forschung & Entwicklung
Das Fraunhofer IBP betreibt eine Vielzahl technischer Versuchseinrichtungen für Forschungs-zwecke. Als eine wirksame Methode der Qualitätssicherung hat sich der Ansatz der Co-Validierung bewährt. Begleitend zu Planung und Inbetriebnahme der Versuchsanlagen wird ein dynamisches Simulationsmodell aufgebaut und validiert.
Bei der Co-Validierung werden Messdaten mithilfe eines Simulationsmodells kritisch hinter-fragt. Hierdurch wird mit dem Paradigma gebrochen, dass die Messung per se die Wahrheit ist. Zwar messen Sensoren in der Regel korrekt, genauso wie die Simulation die mathemati-schen Operationen korrekt ausführt, jedoch besteht immer die Möglichkeit, dass die Sen-sormessung dennoch nicht repräsentativ ist. So können beispielsweise eine ungünstige An-bringung eines Sensors und lokale Effekte in Sensornähe den Messwert derartig beeinflus-sen, dass er nicht mehr für das eigentlich verfolgte Messziel repräsentativ ist. Bei der Co-Validierung wird ein auf physikalischen Wirkprinzipien beruhendes Modell des Testaufbaus erstellt. Dieses Modell wird mit den Messdaten abgeglichen. Stimmen beide hinreichend ge-nau überein, ist davon auszugehen, dass die Messung auch physikalisch erklärt und somit korrekt ist. Bei einer Abweichung beginnt die Ursachensuche, sowohl im Modell- als auch im Messaufbau.
Victor Norrefeldt
Dr.-Ing. Victor Norrefeldt ist Leiter der Forschungsgruppe für Flug- und Fahrzeugklimatisie-rung innerhalb der Abteilung Energieeffizienz und Raumklima. Zu seinem Fachgebiet gehört die Entwicklung, Validierung und Anwendung von zonalen Simulationsmodellen im Flugzeug- und Fahrzeugbereich.
Victor Norrefeldt
Fraunhofer IBP
Co-Validierung: Digitale Zwillinge für Forschung & Entwicklung