25.09.2019, 11:00 Uhr
Simulation der Bewertungsgrößen für behagliches Raumklima
Im Fokus der angewandten Forschung am Fraunhofer IBP steht, neben energetischen Fra-gestellungen zu Gebäuden und Siedlungen, auch der Zusammenhang zwischen Klimawirkung und Behaglichkeitsempfinden. Wie kann mit möglichst geringem Ressourcenaufwand ein optimales Innenraumklima für die schadens- und störungsfreie Nutzung hergestellt werden? Deshalb beschäftigen sich die Wissenschaftler des Fraunhofer IBP intensiv mit den Kriterien für ein nutzer- und nutzungsgerechtes Raumklima. Menschen verbringen die meiste Zeit in Gebäuden, in Fahrzeugen oder anderen geschlossenen Umgebungen. Deshalb ist es wich-tig, die Einflussgrößen zu untersuchen, die sich positiv oder negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Diese Faktoren sind der Wissenschaft weitgehend bekannt; die meisten können in-Situ durch entsprechende Messinstrumente bestimmt werden. Ein gesun-des, behagliches und leistungsförderndes Raumklima ist das erklärte Planungsziel von Archi-tekten und den mitwirkenden Fachplanern. In den Bewertungssystemen des BNB und der DGNB ist thermischer Komfort ein wichtiges Kriterium. Die heute zur Verfügung stehenden digitalen Planungswerkzeuge liefern die bauphysikalischen Berechnungsgrundlagen, so dass die Ergebnisse von fachgerecht ausgeführten Simulationen zur frühzeitigen und ganzheitli-chen Bewertung des Raumklimas herangezogen werden können. Dieser Vortrag gibt einen Überblick zu etablierten Methoden, verfügbaren Werkzeugen sowie deren Einsatzmöglichkeiten.
Sebastian Stratbücker
Sebastian Stratbücker leitet die Arbeitsgruppe für Planungswerkzeuge in der Abteilung Ener-gieeffizienz und Raumklima am Fraunhofer IBP. Die Arbeitsgruppe forscht an neuen Ansätzen zur modellbasierten Vorhersage des Raumklimas und simuliert komplexe thermodynamische Systeme, um das Raumklima für Menschen sowie technische Anlagen zu optimieren. Dabei werden die Möglichkeiten der Kombination von Modellentwicklung, Experiment und Simulati-on erprobt, um zu einem umfassenden Systemverständnis zu gelangen. Ein weiterer Schwer-punkt ist die Entwicklung von digitalen Gebäude- bzw. Raummodellen (BIM). Hier soll im Be-sonderen demonstriert werden, wie eine ganzheitliche Bewertung der bisherigen singulären Planungsaufgaben und Lösungen künftig ausgeführt und die Ergebnisse an die Planer bes-ser kommuniziert werden können.
Sebastian Stratbücker
Fraunhofer IBP
Simulation der Bewertungsgrößen für behagliches Raumklima